Feuerwehrgerätehäuser und Energiegesellschaft

Den Gemeinderat beschäftigten in der letzten Sitzung die Feuerwehrhäuser in Drachselsried, Oberried und Asbach. Darum war der Bürgersaal mit vielen Zuhörern gut gefüllt. Mit acht zu fünf Stimmen wurde eine Absichtserklärung zum Beitritt der Energiegesellschaft des Landkreises verabschiedet.
Der einzige Bauantrag kam von Kerstin Mühlbauer auf Errichtung eines Einfamilienhauses im Erlenweg. Vorher soll das bestehende Wohnhaus gegenüber der Straße abgerissen werden. Der Gemeinderat stimmte einstimmig für das Vorhaben.

Gerätehaus Drachselsried
In einer vorhergehenden Sitzung wurde vereinbart, dass die Projektplaner für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro und Automation ihre Fachplanungen für das neue Feuerwehrhaus in Drachselsried vorstellen sollen. Für das erste Gewerk war Projektleiter Harald Bielmeier von der Ingenieurgesellschaft Bruckmayer zuständig. Geplant wurde eine Pelletsheizung, aber auch Übergabepunkt für den Anschluss an ein Fernwärmenetz, wie es in Drachselsried schon vorhanden ist, allerdings nicht am Standpunkt des neuen Gerätehauses. In der Fahrzeughalle soll eine Industrieflächenheizung und in den übrigen Räumen eine Fußbodenheizung verbaut werden. Die Warmwasseraufbereitung wird dezentral erfolgen.
Die Frage von Gemeinderat (GR) Franz Kollmer nach einem Fernwärmeanschluss oder eine eigene Hackschnitzelheizung beantwortete Bielmeier, dass eine Hackgutheizung teurer und wartungsintensiver ist. Der Fernwärmeanschluss muss noch geprüft werden hinsichtlich der Leitungslänge und Kosten. GR Hans Hutter sprach von einer Grundsatzentscheidung, ob eine eigene Heizung wegen der Autarkie in einem Katastrophenfall nicht besser sei. GR Heinrich Mühlbauer bemängelte den im Obergeschoss geplanten Kompressor/Dampfstrahler wegen den Schallimmissionen. Ein anderer Platz sei nicht zur Verfügung, so Bielmeier. Ein Ölabscheider sei nicht erforderlich, da kein Waschplatz geplant ist.
Projektleiter Michael Graßl vom Planungsteam Schmid GmbH erläuterte die Elektroinstallation und Automation. Demnach wird im und am gesamten Gebäude die Lichtsteuerung per Bewegungsmelder erfolgen und zentrale Schalter bei Aus- und Eingängen. Der Strombedarf wird durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt. Es sei nach den einschlägigen Vorschriften für solche Gebäude geplant worden und kein Luxus, so Graßl. Bürgermeister Johannes Vogl will in der nächsten Sitzung eine Entscheidung über die Art der Heizung herbeiführen, entweder Pelletsheizung oder Fernwärmeanschluss.

Gerätehaus Asbach
Schon letztes Jahr hat die Feuerwehr Asbach angeregt, das Obergeschoss umzubauen und energetisch zu sanieren, erklärte Bürgermeister Vogl. Demnach soll zwischen Schulungsraum und Küche eine Wand entfernt werden um mehr Platz zu schaffen. Die vorhandenen Holzdecken werden entfernt, eine Dämmung und Rigips Decke eingebaut. Die Kosten hat Architekt Reinhard Müller auf rund 50 000 Euro berechnet. Mit viel Eigenleistung will die Feuerwehr die Kosten senken. Der Gemeinderat hat in der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung diesem Vorhaben zugestimmt und soll heuer noch umgesetzt werden.

Gerätehaus Oberried
Eine andere Nummer hinsichtlich der Kosten stellte GR, 1. Vorstand der Oberrieder Wehr und Planer Franz Freimuth dem Gremium vor. Dass es auch in Oberried um Platzmangel, um viel Platzmangel geht, war dem Gemeinderat schon klar. Auch Bürgermeister Vogl bestätigte Handlungsbedarf zumal Reparaturen in nächster Zeit fällig werden, die Heizung zum Beispiel ist 40 Jahre alt warf Freimuth ein. Mit 30 Kindern in der Kinderfeuerwehr und rund 15 weibliche Betreuerinnen braucht man Platz, um sie spielerisch heranzuführen und begeistern kann. Neue Umkleiden und Toiletten sollen im Erdgeschoss entstehen. Der Schlauchturm wird nicht mehr benötigt, aber ein Raum für den Gerätewart, so Freimuth. Um diesen Platz zu schaffen soll die Fahrzeughalle nach vorne verlängert werden.
Im Obergeschoss sollen Dachgauben eingebaut, der WC-Bereich saniert und Umkleiden installiert werden. Ein zweiter Rettungsweg ist erforderlich, das Lager erweitert werden und Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr geschaffen. Die Kosten bezifferte Freimuth auf rund 587 000 Euro. Mit viel Eigenleistung sollen Einsparungen erzielt werden. Zeitlich sei das auch für die Feuerwehr nicht auf einmal zu schaffen, darum soll die Maßnahme gestreckt werden.
Bürgermeister Johannes Vogl faste zusammen, dass die Gemeinde Handlungsbedarf erkenne und machte den Vorschlag das Vorhaben an den Finanzausschuss zu verweisen, der es in die Finanzplanung für die nächsten Jahre einarbeiten wird. Dem schlossen sich die Gemeinderäte einstimmig an.

Energiegesellschaft
Auch der Drachselsrieder Gemeinderat konnte sich, wie so viele Kommunen noch nicht endgültig entscheiden, ob er der Gründung der Energiegesellschaft des Landkreises beitritt. Ein Für und Wider wurde abgewägt. Es war weniger der Anteil von rund 15 000 Euro an Kapital der abschreckte, als die ins Spiel gebrachten rund 30 Windräder, denn mit PV-Freiflächenanlagen wird der Strombedarf ganzjährig nicht zu decken sein war sich das Gremium einig. Dafür sprach, dass die Wertschöpfung in der Region bleibe und dass eine Bürgerbeteiligung möglich ist, diese aber laut Gemeinderat noch Fragen aufwirft. Die Bürgermeister Vogl und Rudi Hohlneicher sind dafür, dass die Gemeinde ihren Beitrag leistet, aber vorher der Gesellschaftsvertrag geprüft wird. Unter diesen Umständen wurde die Absichtserklärung zum Beitritt zur Energiegesellschaft mit 8 zu 5 Stimmen angenommen.

Informationen, Wünsche, Anträge
GR Franz Freimuth berichtete, dass der Radweg zwischen Unterried und Bodenmais auf dem Gebiet der Nachbarkommune seiner Meinung nach nachgebessert gehört. Bürgermeister Vogl wird sich mit seinem Kollegen in Verbindung setzen. Ferner plädiert er, dass in der Schönbacher Straße die Geschwindigkeitsmessanlage installiert wird wegen zu schnellen Fahrens, was der Bürgermeister ins Auge fassen will. GR Georg Hirtreiter dringt auf die Erledigung der Restarbeiten, besonders der Reinigung der Glasflächen bei der Schulturnhalle, was zugesagt wurde. 3. Bürgermeister Egon Probst erinnerte, dass bei den nächsten Fließasphaltierungen die Risse bei den Abwasserschächten im Erlenweg ausgebessert werden sollen.
Bild: Das Gerätehaus der Oberrieder Feuerwehr soll in den nächsten Jahren erweitert und saniert werden. Die Erweiterung erfolgt nach vorne und der Schlauchturm in Hintergrund wird zurück- und umgebaut.

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